5. Wohnungspolitische Aufgaben
Der mit Abstand größte Teil der geflüchteten Ukrainer*innen ist Dank der großen Unterstützungsbereitschaft der Bevölkerung notdürftig privat untergebracht worden. Während ein kleiner Teil im privaten Wohnungsmarkt eine Unterkunft fand, wohnt der überwiegende Teil der Geflüchteten in Wohnungen oder Zimmern, die von Wohnraumspender*innen temporär zur Verfügung gestellt wurden.
Das Zusammenleben in beengten und überbelegten Wohnverhältnissen – zumeist mit Kindern – stellt für die Aufnehmenden und die Aufgenommenen eine große Belastung dar und wird in absehbarer Zeit kaum mehr tragbar sein. Daher dürfte es zu einem zeitlichen versetzten Nachfragedruck auf dem Wohnungsmarkt kommen. Im Wissen, dass es auch noch zu einer weiteren Zunahme der Geflüchteten kommen kann, die auf einen ohnehin schon angespannten Wiener Wohnungsmarkt treffen, wäre es wichtig auch alternative und temporäre Formen des Bauens und Wohnens anzudenken. Dazu gehört die Möglichkeit auch Containerwohnsiedlungen zu errichten. Diese haben den Vorteil, dass sie kostengünstig je nach Bedarf schnell auf- und auch abgebaut werden können. Zugleich ermöglichen sie mehr Privatsphäre als in einem Zimmer in einer dadurch überbelegten Privatwohnung. Zudem kann in Containersiedlungen auch ein Mindeststandard des Wohnens gesichert werden, was gerade für die Geflüchteten in den Notquartieren eine deutlich menschenwürdigere Wohnmöglichkeit anbieten würde, als die Massenfeldbetten in Großhallen, die keinerlei Privatsphäre bieten.