Zur Diskriminierung durch Arbeitgeber*innen
Neben fehlenden Deutschkenntnissen und der mühevollen Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen ist eine geringe Erwerbsbeteiligung von Migrant*innen und Geflüchteten auch auf Diskriminierung am Arbeitsmarkt und in der Gesellschaft zurückzuführen. Studien, wonach Bewerber*innen mit österreichisch klingenden Namen bis zu 3-mal häufiger zu Vorstellungsgesprächen geladen werden als Menschen mit einem „ausländischen“ Namen, belegen dies (Weichselbaumer 2016). Auch die Mikrozensus-Arbeitskräfteerhebung der Statistik Austria für das Jahr 2021 zeigt: Etwa 25 Prozent der im Ausland geborenen Erwerbssuchenden im arbeitsfähigen Alter waren bei ihrer Suche mit Barrieren konfrontiert. 8 Prozent aller ausländischen Arbeitskräfte haben in der Arbeitsstelle Diskriminierung erlebt. Dazu zählt Mobbing, Ausgrenzung und üble Nachrede, wodurch der Job auf Dauer zur Belastung wird. Dies ist gerade in Branchen mit mittlerer bis hoher Qualifikation, die einen steigenden Arbeitskräftebedarf bei gleichzeitig hoher Drop-Out-Quote verzeichnen – allen voran in der Pflege – ein fataler Umstand. Hier fehlt es an politischem Bewusstsein genauso wie an gesellschaftlicher Diversitätskompetenz im urbanen Raum. Der Wiener Integrationsrat regt deshalb eine Kampagne gegen Diskriminierung bei der Jobsuche beziehungsweise am Arbeitsplatz an.